Siam- und Thaikatzen

[El Gato]

Die Entwicklung siamesischer Katzen

Die heutige Siamkatze unterscheidet sich stark von seinen historischen Vorfahren im alten Siam (Thailand).

Dies ist das Ergebnis intensiver Zuchtprogramme, die im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts darauf hinarbeiteten, ein sehr spezifisches Aussehen zu schaffen. Moderne Siamkatzen haben einen schlanken, länglichen Körper und passend keilförmige Köpfe, komplett mit schrägen Augen und großen Ohren.

Sie teilen diese Form mit der Orientalischen Kurzhaar (OKH), einer Rasse, die aus den Siamesen entwickelt wurde, um Körperform und Temperament beizubehalten und gleichzeitig unterschiedliche Fellfarben und -muster zu ermöglichen.


Siamkatze. Quelle des Fotos: Pixabay (lizenzfrei)


Die Fortsetzung der Tradition: Die traditionellen Siamesen

Einige Züchter lehnten die Schaffung einer ihrer Meinung nach "extremen" Form ab.

Sie züchteten weiterhin Katzen, die eine traditionelle Körper- und Kopfform hatten. Diese werden manchmal als traditionelle Siamkatzen oder in den USA auch als Applehead-Siamesen bezeichnet.

Die großen Katzenverbände registrieren sie allerdings nicht als Siamkatzen. Im Jahr 2009 erkannte die International Cat Association (TICA) diese Katzen als neue/alte Rasse an und nannte sie Thaikatzen. Züchter dieser Katzen importieren Katzen aus Thailand und zielen darauf ab, das traditionelle Aussehen der Thaikatzen zu bewahren.




Thaikatzen. Quelle der Fotos: Pixabay (lizenzfrei)

Meine Schwester hatte in den 70er Jahren eine solche Katze, die ihr als Siamkatze verkauft wurde. Ob diese Katze einen Stammbaum hatte, weiß ich allerdings nicht. Jedenfalls war sie ein sehr schönes Tier

Mir persönlich gefällt die Thaikatze wesentlich besser als die jetzige Siamkatze.


Der unverwechselbare Mantel: Das Fellmuster der Siamkatze

Alle Siamkatzen haben ein gemeinsames Fellmuster. Sie sind alle "colorpoint", was bedeutet, dass ihr Schwanz, ihre Pfoten, Ohren und ihr Gesicht dunkler sind als der Rest ihres Körpers.

Ihre Augen sind immer tief leuchtend blau. Der gebräuchlichste Farbton für die Punkte heißt "Seal", eine Art tiefes Dunkelbraun.

Die Cat Fanciers Association erkennt drei weitere mögliche Farben an: Chocolade, Blue und Lilac.

Die International Cat Association (TICA) ermöglicht mehr Farbvariationen, einschließlich Farbflecken und Tabby-Markierungen in den Punkten. Sie erfordern eine klare Markierung der Punkte und einen Kontrast zwischen der Gesamtfarbe und der der Punkte.


Von der Geburt bis zur Geschlechtsreife: Die Entstehung des Farbpunktmusters

Siamesische Kätzchen werden überall blass geboren, praktisch wie Albinos, da ihr gesamter Körper in der Wärme des Schoßes der Mama-Katze gehalten wurde.

Erst mit der Geschlechtsreife und der Bildung neuer Haare in ihrem Fell zeigt sich das Farbpunktmuster.


Die Meezers: Persönlichkeitsmerkmale siamesischer Katzen

Aber aber die Beliebtheit der Siam- und Thaikatze, die im englischsprachigen Raum auch liebevoll als Meezers bezeichnet werden, geht über das bloße Aussehen hinaus. Sie haben den Ruf, lautstark und gesellig zu sein, da sie aktiv starke Bindungen zu ihren menschlichen Begleitern eingehen. Sie sind im Allgemeinen aktiv und neugierig und haben oft eine Bindung zu einer bestimmten Person.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden auf beiden Seiten des Atlantiks siamesische Katzenclubs, die spezielle Zuchtprogramme initiierten.


Die heiligen Siamesen: Überlieferungen und Legenden in der thailändischen Kultur

Die Überlieferung stellt die Siamkatze als heilige Figur in der thailändischen Gesellschaft dar.

Königliche Familien hielten diese Katzen oder sperrten sie in den heiligen Tempeln ein. Eine fesselnde Legende stellt Siamkatzen als Gefäße der Reinkarnation dar. Dieser Erzählung zufolge wurden Mitglieder der königlichen Familie zusammen mit ihrer Lieblingskatze begraben. Wegen der speziell gestalteten Fluchtwegen für die Katze glaubten die Menschen, daß in der Katze, sobald sie das Grab verließ, die Seele des Verstorbenen wiedergeboren wäre.