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24.01.2023, 13:22:10 CET Letzte Bearbeitung: 24.01.2023, 13:25:03 CET von El Gato
Giardien sind winzig kleine Parasiten, die sich an der Darmwand andocken und Durchfall und Gewichtsverlust verursachen. Sie sind unglaublich zäh und können u.U. monatelang ohne Wirt überleben. Sie sind sowohl in Hundekot, als auch in Pfützen anzutreffen, so daß man sie versehentlich mit nach Hause bringen kann.

Erwachsene Katzen können Träger von Giardien sein, ohne zu erkranken. Bei Kitten und jüngeren Katzen sieht das aber anders aus, weil ihr Immunsystem noch nicht so gut entwickelt ist. Sollte man über mehrere Tage Durchfall bei seinen Katzen feststellen, dann sollte man Kotproben von drei aufeinander folgenden Tagen sammeln und untersuchen lassen.

Im August letzten Jahres wurden in Cocos und Minous Kot Gardien nachgewiesen. Ich bekam von unserer Tierärztin Panacur-Paste mit, die ich allen Katzen 2 Tage lang geben sollte. In einem anderen Forum wurde mir aber von verschiedenen Seiten empfohlen, es ihnen 5 Tage und dann nach einer dreitägigen Pause weitere 5 Tage zu geben. Ich las dann die Anleitung und fand dort diesen Satz, der mich überzeugte, es über den längeren Zeitraum zu versuchen: "Bei Katzen wurden nach einer Behandlung mit dem 3fachen der empfohlenen Dosis oder nach Überschreitung der vorgesehenen Anwendungsdauer um das 3fache keine behandlungsbedingten Nebenwirkungen beobachtet.". Daher bestellte ich kurzerhand noch mehr dieser Dosierinjektoren.

Panacur ist eigentlich ein Mittel, das als Wurmkur verwendet wird. Es hilft auch gegen Giardien und ist neben Metrobactin das einzige Mittel, das für diesen Zweck für Katzen zugelassen ist. Allerdings sind viele Giardien-Stämme gegen Panacur resistent. Effektiver sollen Metrobactin und Spartrix sein, ein Mittel für Brieftauben, das für Katzen allerdings keine Zulassung hat.

Neben der Gabe der Panacur-Paste war es wichtig, die Umgebung sauber zu halten. Täglich wurden das Sofa, alle Kratzbäume im Wohnbereich sowie die Bettchen und Liegebretter mit Halamid-Lösung eingesprüht und so desinfiziert. Die Teppiche wurden ebenfalls damit eingesprüht, dann zusammengerollt und länger als 4 Monate im Schlafzimmer gelagert, wo sie an die Wand gestellt wurden. Die Trinkbrunnen wurden erstmal weggestellt und durch Trinknäpfe ersetzt, die ebenso wie die Futternäpfe mehrmals täglich gereinigt und mit kochendem Wasser desinfiziert wurden. Der Fußboden wurde täglich mit dem Dampfreiniger bearbeitet, und das Streu täglich gewechselt (dazu nahmen wir das Billigstreu von Aldi und Lidl) sowie die Katzenklos ebenfalls täglich mit kochendem Wasser desinfiziert. Spielzeuge wurden erstmal woanders gelagert. Die Bälle und Spielmäuse kamen über Nacht ins Tiefkühlfach unseres Kühlschranks.

Ca. 2 Wochen nachdem wir die Panacur-Paste zum letzten Mal gegeben hatten gab ich nochmals drei Kotproben bei unserer Tierärztin ab, die diesmal keine Giardien mehr finden konnte :freu3:  . Wir hatten Glück, daß es gleich im ersten Anlauf geklappt hatte. Wir waren aber auch bei der Desinfizierung der Umgebung sehr konsequent gewesen.

Hier noch ein sehr lesenswerter Artikel des Tierarztes Ralph Rückert zu dem Thema:
https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19372

Wichtig war nach der Gabe der Panacur-Paste der Wiederaufbau der Darmflora, die durch die Behandlung zerstört worden war. Dabei sollten Prä- und Probiotika in Form von Canikur- oder Zoolac Propaste gegeben werden. Sinnvoll ist es auch, eine kleine Menge Flohsamen-Glibber in das Futter zu geben.